Was sind die bekannten Ursachen für das Insektensterben?

Insekten spielen eine wichtige Rolle für unser Ökosystem:

Durch Bestäubung

Insekten spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen, was für die Fortpflanzung und den Erhalt der Pflanzenvielfalt unerlässlich ist. Der Rückgang von Bestäubern wie Bienen und Schmetterlingen beeinträchtigt die Fruchtbarkeit von Pflanzen und die Produktion von Obst, Gemüse und anderen Nutzpflanzen.

Sie sind Grundlagen wichtiger Nahrungsketten

Insekten bilden die Basis der Nahrungsketten in Ökosystemen. Wenn Insektenpopulationen schrumpfen, hat das auch Auswirkungen auf andere Tierarten, die von ihnen abhängen, sei es als direkte Nahrung oder als Bestäuber für spezialisierte Pflanzenarten. Ein Rückgang der Insektenzahlen kann zu einem Ungleichgewicht in den Nahrungsnetzen führen und die Artenvielfalt extrem beeinträchtigen. 

Nützlinge bekämpfen Schädlinge und schaffen Gleichgewicht

Viele Insektenarten sind natürliche Fressfeinde von Schädlingen, die sich auf Pflanzen oder Nutzpflanzen auswirken können. Wenn diese natürlichen Feinde durch das Insektensterben dezimiert werden, steigt das Risiko von Schädlingsbefall und die Notwendigkeit des Einsatzes von chemischen Pestiziden, was wiederum weitere negative Auswirkungen auf die Umwelt haben kann.

Insekten erhalten die Bodenqualität

Insekten spielen auch eine wichtige Rolle bei der Zersetzung und Umwandlung organischer Materie im Boden. Durch ihre Aktivität tragen sie zur Bodendurchlüftung und -fruchtbarkeit bei. Wenn die Anzahl und Vielfalt der Bodeninsekten abnimmt, kann dies die Bodenqualität beeinträchtigen und langfristig landwirtschaftliche Erträge reduzieren.

Das Insektensterben hat weitreichende Konsequenzen für das ökologische Gleichgewicht. Es ist daher von großer Bedeutung, Maßnahmen zum Schutz von Insekten und deren Lebensräumen zu ergreifen, um die Funktionalität des Ökosystems wiederherzustellen und langfristig zu erhalten.

Diese Ursachen führen zum Insektensterben:

Lebensraumverlust

Die intensive Landwirtschaft hat zu einer Veränderung der Landschaft geführt, bei der viele natürliche Lebensräume für Insekten verloren gegangen sind. Monokulturen, der Einsatz von Pestiziden und das Fehlen von Pflanzenvielfalt verringern die Nahrungsquellen und die geeigneten Lebensräume für Insekten. Außerdem werden durch Baumaßnahmen für Industriegebiete, Privathäuser und Straßen immer mehr Flächen versiegelt!

Pestizide

Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und im Gartenbau hat gravierende Auswirkungen auf Insektenpopulationen. Insektizide töten nicht nur schädliche Insekten, sondern auch nützliche Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge. Zudem können Pestizide langfristige schädliche Auswirkungen auf die Fortpflanzung und das Überleben von Insekten haben.

Lichtverschmutzung

Die übermäßige Beleuchtung von Städten und Straßen führt zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate bei nachtaktiven Insekten. Sie werden von künstlichem Licht angezogen und verlieren dadurch ihre Orientierung. Dies hat negative Folgen für ihre Fortpflanzung, Nahrungssuche und letztendlich für ihre gesamte Population.

Klimawandel

Der Klimawandel hat ebenfalls negativen Einfluss auf Insekten, die sich über Jahrmillionen perfekt an ihre Umwelt angepasst haben. Temperaturveränderungen und ungewöhnliche Wetterbedingungen können die Lebensrhythmen von Insekten durcheinanderbringen und ihre Nahrungsquellen beeinträchtigen. Dies kann zu einer verminderten Fortpflanzung und einer Verschiebung von Insektenpopulationen führen.

Tote Privatgärten

In Deutschland nehmen private Gärten ungefähr drei Prozent der Landesfläche ein. Jedes Jahr verteilen die Menschen hier ein paar hundert Tonnen Pestizide, um lästiges „Unkraut“ zu beseitigen oder Obst zu schützen. Durch diese giftige Behandlung und die oft sterile Gestaltung bieten viele Gärten nur begrenzte Lebensräume für Insekten. Dabei könnten sie als wertvolle Rückzugsorte für die biologische Vielfalt in unserer stark verarmten Kulturlandschaft dienen.

Elektromagnetische Felder

Der schnelle Ausbau der Funknetze und die verstärkte Nutzung von drahtloser Technologie hat zu einer erhöhten Exposition von Insekten gegenüber elektromagnetischen Feldern geführt. Studien haben gezeigt, dass diese Felder schädliche Auswirkungen auf die Orientierung, Navigation und Fortpflanzungsfähigkeit von Insekten haben können. Insbesondere Bestäuber wie Bienen sind betroffen, da sie auf ihre Sinne angewiesen sind, um Nektar zu finden und Pflanzen zu bestäuben.

 

Ausführliche Informationen zum Insektensterben finden Sie auf folgenden Internetseiten des BUND, NABU, beim Umweltinstitut München und beim Bundesamt für Naturschutz. Wir empfehlen außerdem den Insektenatlas der Heinrich Böll Stiftung mit 50 Seiten und 80 interessanten Grafiken.

Umweltinstitut München e.V.